MBCL Blog

Mitgefühl: Die wesentliche Zutat. Meine Erfahrung mit MBCL

von | Aug. 31, 2025

In diesem Artikel lädt uns die ehrenamtliche Mitarbeiterin des Mindfulness Network, Kate Ensor, ein, sie auf ihrem Weg mit mit dem achtsamkeitsbasierten Mitgefühlstraining Mindfulness-Based Compassionate Living (MBCL) zu begleiten – was es bedeutet, damit zu beginnen, dabei zu bleiben und durch den Prozess zu wachsen.

Indem sie ihre eigenen Erfahrungen mit uns teilt, möchte Kate einen Raum für Verbindungen und Ermutigung für alle schaffen, die daran interessiert sind, mehr Präsenz, Mitgefühl und Achtsamkeit in ihren Unterricht und ihr tägliches Leben zu integrieren.

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Mindfulness Network UK

Meine eigenen Erfahrungen mit gedrückter Stimmung und Depressionen haben mich zur Achtsamkeit gebracht. Die Inhalte und Übungen, die Übungen waren wirklich hilfreich für mich. Sie haben es mir ermöglicht, einen Boden zu finden, von dem aus ich mit meinen Erfahrungen präsent sein kann, wie sie sind und ohne zu urteilen.

Die Meditation hat mir auch geholfen zu erkennen, dass alle Erfahrungen in ihrer eigenen Zeit kommen und gehen. Dadurch habe ich gelernt, weniger an den Dingen festzuhalten (sowohl an den Angenehmen als auch an den Schwierigen). Mit der Zeit hat meine Praxis tiefe Wurzeln geschlagen.

Ich bemerkte, welche positiven Auswirkungen das Praktizieren von Achtsamkeit auf mein eigenes Leben hatte und begann, die Inhalte und Übungen in die Coaching-Sitzungen mit meinen Klient:innen einfließen zu lassen. Zu sehen, wie hilfreich dies war, hat mich motiviert, die Ausbildung zur Achtsamkeitslehrerin zu machen.

Dennoch hatte ich manchmal das Gefühl, in meiner Achtsamkeitspraxis „festzustecken“ – besonders in Zeiten persönlicher Herausforderungen oder wenn die Wolken der schlechten Stimmung immer dunkler und schwerer wurden.

In diesen Momenten bemerkte ich eine echte Tendenz, mich selbst zu verletzen und zu beschimpfen – ein Gefühl, dass ich „so hart“ daran gearbeitet hatte, Achtsamkeit zu lernen und inzwischen „besser“ oder „weiter“ sein sollte. Die innere Kritikerin war immer noch laut und fordernd!

An einem dieser Punkte machte mich ein Kollege auf den wundervollen Kurs Mindfulness-Based Compassionate Living (MBCL) aufmerksam, der von Erik van den Brink und Frits Koster entwickelt wurde. MBCL ist ein Vertiefungskurs für Menschen, die bereits an einem grundlegenden Achtsamkeitstraining teilgenommen haben.

Während des Kurses, der klassischerweise in Gruppen über acht Sitzungen stattfindet, haben wir erkundet, wie Mitgefühlsübungen uns dabei helfen können, freundlicher, mitfühlender und ausgeglichener zu leben. Das war genau das, was ich brauchte.

Wie schon erwähnt, ist niedergeschlagene Stimmung ein wiederkehrender Gast für mich. Dass ich Mitgefühl in meine Praxis integriert habe, macht einen großen Unterschied darin aus, wie ich mit diesen Phasen umgehen kann.

Mit der Zeit habe ich gelernt, mich mit meiner inneren Kritikein anzufreunden und ihr die Willkommensmatte auszurollen, wie Rumi es uns in seinem schönen Gedicht Das Gasthaus empfiehlt. Ich kann die Geschenke erkennen, die diese Episoden mit sich bringen. Dazu gehören ein gesteigertes Einfühlungsvermögen für das Leiden anderer, die Motivation, Achtsamkeit zu erlernen und zu praktizieren, sowie der Wunsch, die Vorteile der Achtsamkeit mit anderen zu teilen.

Die Inhalte des MBCL-Kurses waren für diesen Prozess von entscheidender Bedeutung. Wir haben unter anderem etwas über Selbstmitgefühl gelernt: seinen Wert, warum es für viele von uns so schwierig sein kann und wie wir sanfte Wege finden können, um mit uns selbst und anderen mitfühlender umzugehen – zum Beispiel, indem wir uns mit unserer inneren Kritikerin anfreunden.

Ich habe zwei Lieblingsübungen die mir helfen, Mitgefühl zu entwickeln: „Ein mitfühlender Gefährte“ und „Mitgefühl verkörpern“. Und auch das „Selbstmitgefühls-Mantra“ ist ein Werkzeug, das ich fast täglich nutze. Diese einfache Übung kann meine Energie in einem schwierigen Moment radikal verändern.

Wir nehmen uns im MBCL-Kurs auch Zeit, um Widerstand und Akzeptanz und auch den entscheidenden Unterschied zwischen Akzeptanz und Resignation zu untersuchen. Die Übung „Mitfühlend mit Widerstand umgehen“ hat mir geholfen zu erkennen, wie viel Energie ich dafür verwendet habe, bestimmte Stimmungen abzuwehren, und dass sie sich von selbst auflösen und öffnen, wenn ich ihnen den Raum und die Aufmerksamkeit gebe, die sie brauchen.

Eine weitere MBCL-Übung, die einen großen Einfluss auf mich hatte, ist das Erkennen unheilsamer Muster und der mitfühlende und kluge Umgang mit ihnen. Je nachdem, wie gut ich mich zu einem bestimmten Zeitpunkt fühle, kann ich mit kleineren Mustern arbeiten, zum Beispiel mit dem Einfluss negativer innerer Dialoge in Bezug auf bestimmte Hausarbeiten, oder mit tiefergehenden Themen wie meiner Neigung zum Katastrophisieren. Letztere kennen viele Menschen, die schon einmal eine Depression erlebt haben: Sobald sich die ersten Anzeichen einer niedergedrückten Stimmung zeigen, tauchen beunruhigende Gedanken auf wie: „Du stehst kurz vor einer ausgewachsenen Depression!“. Zu lernen, auf eine freundliche und sanfte Weise mit meinen Mustern umzugehen, hat mir ein Gefühl der Selbstwirksamkeit vermittelt.

Auch die Begegnung mit den Vier Lebensfreunden (in der buddhistischen Lehre heißen sie die Brahmaviharas) hat mein Leben stark beeinflusst. Durch die Inhalte und Übungen kultivieren wir Freundlichkeit, Mitgefühl, Freude und Gleichmut und lernen, uns auf das einzustimmen, was in dem Moment unseres Lebens in der Beziehung zu uns selbst oder anderen gebraucht wird. Die Inhalte helfen mir dabei, mehr innere Balance zu finden, indem ich zum Beispiel die Fähigkeit entwickle, sowohl die angenehmen Seiten des Lebens zu genießen als auch mit den Herausforderungen umzugehen.

Auch die Vertiefung meiner formellen Praxis der Freundlichkeitsmeditation empfinde ich als sehr bereichernd. Mit der Zeit hat sich diese Praxis vom formellen Meditieren in den Alltag verlagert. Ich bemerke regelmäßig, wie ich anderen still freundliche Wünsche sende – manchmal voller Freude, zum Beispiel, wenn ich Kinder im Park spielen sehe, und manchmal als Antwort auf eine Herausforderung, etwa, wenn ich ungeduldig in einer langen Schlange stehe.

Der MBCL-Kurs ist so reichhaltig und bietet so viel, dass ich mich entschlossen habe, zweimal als Teilnehmerin dabei zu sein und jedes Mal hat sich mein Verständnis und meine Praxis weiter vertieft. Anschließend habe ich mich dazu entschieden, die Ausbildung zur MBCL-Lehrerin zu machen, um diesen lebensverändernden Kurs zu unterrichten. Und auch die MBCL-Weiterbildung war eine bereichernde Erfahrung, bei der ich ein wunderbares Gemeinschaftsgefühl und neue Lerninhalte erleben durfte.

Ich liebe es einfach, den achtwöchigen MBCL-Kurs zu unterrichten und während der Coachingsitzungen Erkenntnisse und Übungen mit meinen Klient:innen zu teilen.

Zudem hatte ich das Privileg, die MBCL-Begründer Erik und Frits für die zweite Staffel meines Podcasts Realise Mindfulness zu interviewen, in dem einige Kernelemente des Kurses beleuchtet werden.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die im Kurs vermittelten Inhalte zu Freundlichkeit und Mitgefühl genau das sind, was die Welt gerade braucht und ich bin dankbar für die Möglichkeit, sowohl Lernende als auch Lehrende zu sein.

Wenn das für Sie interessant klingt, empfehle ich Ihnen, das MBCL-Programm selbst zu entdecken.

→  Hier finden Sie die nächste englischsprachige MBCL-Weiterbildung mit Frits Koster und Alison Evans, die am 23. Februar 2026 startet.

Sie können mit Kate über die folgenden Kanäle Kontakt aufnehmen:

www.realisemindfulness.com
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Sie sind herzlich eingeladen, Achtsamkeit selbst zu erleben, indem Sie Kates REALISE Achtsamkeits-Podcast anhören.